Sozioökonomisch Lehren und Forschen
- pluralistisch
- inter- und transdisziplinär
- problemorientert
- kontrovers
- reflexiv
- vernetzt
Janina Urban
Wirtschaft ist ein zu spannendes Fach, als dass es von Studierenden mit Fragen über diese Welt gemieden werden sollte. Aber nicht nur das: Sämtliche Fragestellungen einer globalisierten, höchst ungleichen und sich politisch verschließenden Welt können aus meiner Sicht erst in einem (zukünftigen) sozio*ökonomischen Forschungs- und Bildungsprogramm verstanden werden. mehr
Prof. Dr. Matthias Thiemann
„Sozioökonomische Bildung muss mehr sein als nur ein „tool-kit“, welches Schülerinnen und Schüler befähigt, in einer finanzialisierten Welt gut zurechtzukommen. Sie muss vielmehr auch die kritische Reflexion über den gesellschaftlichen Wandel hin zur Finanzialisierung anregen und alternative Pfade aufzeigen. Gesellschaft braucht Kritik, um nicht allein von den herrschenden Klassen/Eliten gestaltet ... mehr
Prof. Dr. Stefanie Hiß
Sozioökonomische Bildung ist der Schlüssel zu einem komplexen und vernetzten Denken. Sie bereitet den Nährboden für eine ausgewogene Diskussion über die vielfältigen gesellschaftlichen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. mehr
Dr. Christian Riel
Sozioökonomische Bildung ist auch für mich eine zu beschreibende Folie, auf der festgehalten werden kann, wie eine gute ökonomische Bildung aussehen sollte. mehr
Prof. Dr. Tim Engartner
Sozioökonomische Bildung muss den Forderungen nach einer Erneuerung der Ökonomie Rechnung tragen, indem sie ihrem Selbstverständnis nach weniger eine Natur- als vielmehr eine multiparadigmatische Sozialwissenschaft darstellt, um sich den Prinzipien der Interdisziplinarität und Kontroversität ebenso zu verpflichten wie der permanenten ethischen Reflexion. In Zeiten, in denen immer mehr Gesellschaftsbereiche nach ... mehr
Dr. Sandra Milz (geb. Stieger)
Das österreichische Unterrichtsfach „Geographie und Wirtschaftskunde“ definiert wirtschaftliches Handeln als räumlich-historisch geprägt, gesellschaftlich eingebettet und individuell sinnhaft. Es folgt damit einem sozioökonomischen Bildungsverständnis. Allerdings steht das Unterrichtsfach, wie in anderen Ländern auch, der wiederkehrenden Forderung gegenüber, die Domäne „Wirtschaft“ von ihrer räumlich-sozialwissenschaftlichen Dimension abzutrennen. Dies gilt es zu vermeiden, denn ... mehr
Lene Rachel Andersen
We need to rethink economics as well as the economy. Just one example: We used to talk about micro-economics and macro-economics; the former was households and companies, the latter regarded countries. Now we need at least six levels of economics: households, companies, neighborhoods, countries, continents, and the globe. For each ... mehr
Prof. Dr. Leonhard Dobusch
Das soziale Geschehen ist eine einheitliche Erscheinung. Aus seinem großen Strom hebt die ordnende Hand des Forschers die wirtschaftlichen Tatsachen gewaltsam heraus,‘ lautet der erste Satz in Schumpeters 1912 erschienener „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“. Sozioökonomie bedeutet für mich, diese „ordnende Hand“ offen für vielfältige Methoden wie Theorien anzulegen und wirtschaftliche immer auch als gesellschaftliche Prozesse zu ... mehr
Prof. Dr. Silja Graupe
Gegenwärtig stehen wir vor dem Rätsel, wie eine ihrer Genese nach weltferne und äußerst einseitige Wirtschaftswissenschaft zugleich gesamtgesellschaftlich ungeheuer wirkmächtig sein kann. Will sozioökonomisches Denken dieses aktuelle und drängende Rätsel läsen, so muss es nicht nur die Wirtschaft wieder bewusst in ihre gesellschaftlichen, politischen, historischen und kulturellen Kontexte einbetten, sondern ... mehr
Prof. Dr. Fritz Helmedag
Schon im Jahr 1921 hat der Industrielle und Politiker Walther Rathenau bemerkt: „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“. Seitdem dürfte der Satz sogar noch an Bedeutung gewonnen haben. Tatsächlich kennzeichnet sich die kapitalistische Genese durch eine zunehmende Orientierung der Menschen an ökonomische Überlegungen statt an religiöse Traditionen. Aber auch in der ... mehr
Richard Bärnthaler
Wirtschaft dient menschlichem Zusammenleben. Sie sichert das geordnete Miteinander, und ermöglicht, den Alltag aufrechtzuerhalten. In diesem Sinne analysiert die Sozioökonomik Wirtschaft als eingebettet in Gesellschaft und Natur. Zukunftsfähiges Wirtschaften bedeutet daher, das ökonomische Optimierungskalkül durch einen holistischen und systemischen Blick auf sozialökologische und sozialökonomische Systeme zu ersetzen. Zukunftsfähigkeit als gesellschaftliche ... mehr
Prof. Dr. Christoph Schank
Jegliches wirtschaftliche Handeln ist unabwendbar normativ und nicht von Fragen der Ethik zu entkoppeln. Vielmehr braucht es ein bewusstes Nachdenken über den kulturellen Lebensentwurf, den wir als Gesellschaft über eine dem Menschen dienende Wirtschaft zu realisieren versuchen. Eine in diesem Sinne wohlverstandene ökonomische Rationalität muss die voranschreitende Ökonomisierung unserer Lebensbereiche ... mehr
Greta Fexer
Sozioökonomische Bildung umfasst zentrale Perspektiven, um politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Herausforderungen entgegentreten zu können. Eine sozioökonomische Perspektive ermöglicht einerseits also eine multiperspektivische Betrachtung, andererseits werden Kontroversen der integrativen Disziplinen deutlich. Der stetige Wandel von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft fordert von einer sozioökonomischen Bildung eine ebenso fortlaufende Reflexion der wissenschaftlichen Erkenntnisse. mehr
Dr. Dr. Frank Fehlberg
Wirtschaftswissenschaft ist Wissenschaft vom Menschen. Ihre Themen sind Entwicklungen, Zustände und Zukünfte der Gesellschaftswirtschaft. Sie erfordert historisch, rechtlich und sozial informierte sowie universell-theoretisch reflektierte Forschung und Lehre. Die aktuelle Volkswirtschaftslehre bedarf in dieser Hinsicht einer Kurskorrektur. Dabei muss ein passenderes Disziplinmodell der Wirtschaftswissenschaft nicht gänzlich neu erfunden werden. Max Weber ... mehr
Dr. Matthias Schmelzer
Um die aktuellen sozialen, politischen und ökologischen Krisen zu verstehen und zu bearbeiten, braucht die Gesellschaft kritische, transformative, sozio-ökonomische Wissenschaft und Bildung. Nur so können wir Kapitalismus verstehen, die zunehmende Ökonomisierung von Gesellschaft und Natur hinterfragen und Utopiefähigkeit entwickeln – und zwar nicht nur im universitären Elfenbeinturm, sondern im engen ... mehr
Dr. Peter W. Heller
Sozioökonomische Bildung, deren Stärkung und Verbreitung die GSÖBW fördert, ist auch ein Thema für die Stiftungen. Denn gegen den hegemonialen Strom neoklassischer Forschung und Lehre an den deutschsprachigen Universitäten zu schwimmen bedarf eines soliden Rückhalts in der Zivilgesellschaft, die dem Einfluss der staatlichen Institutionen ein Gegengewicht sein kann. Die Unterstützung ... mehr
Prof. Dr. Oliver Bierhoff
Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft als transdisziplinäres Projekt ist eine Chance, jenseits des standardökonomischen „Zahlenwerks“ und der „blinden Flecken“ des disziplinär und paradigmatisch verengten wirtschaftswissenschaftlichen Mainstreams das „Ganze der Ökonomie“ in den Blick zu bekommen. Ökonomie könnte als gesellschaftliche Veranstaltung begreifbar werden, aus der sich Politisches, Kulturelles, Soziales oder Ökologisches nicht ... mehr
Prof. Dr. Doris Neuberger
Spätestens seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise wissen wir, dass reine ökonomische Bildung in eine Sackgasse führt. Sozioökonomische Bildung hilft, das Wirtschaftssystem als soziales und gleichgewichtsloses System zu begreifen, seine gesamtgesellschaftlichen Chancen und Risiken besser zu verstehen, Modelle gleich welcher Herkunft kritisch zu hinterfragen und Ansätze zur Lösung der drängenden ... mehr
Christian Fahrbach
Das Thema Low-Profit ist finanzwirtschaftliches Neuland und eine interdisziplinäre Herausforderung für die sozialökonomische Bildung. Dazu gehört zum einen, dass Unternehmen innovative CSR-Maßnahmen setzen und dabei Gemeinwohlzielen Vorrang vor finanziellen Zielen geben. Zum anderen benötigen Unternehmen günstig Kapital, um die anstehenden Investitionen zu finanzieren. Darum geht es auch um die Frage: ... mehr
Prof. Dr. Thomas Hermann
Ökonomische Bildung heißt für mich Erziehen zum kritischen Denken, zum deep learning, zum kritischen Hinterfragen von scheinbaren Selbstverständlichkeiten. So lernen angehende Betriebs- und Volkswirte später gemeinsam mit anderen Antworten auf die aktuellen gesellschaftlichen Fragen zu finden. Eine Lehre, in deren narrativer Struktur „der Markt“ oder „das Unternehmen“ als mythische Helden ... mehr
Prof. Dr. Tatiana Zimenkova
Oftmals vertreten die Studierenden, d.h. die angehenden Lehrkräfte ein sehr disziplinär geprägtes Bild auf die Inhalte der sozialwissenschaftlichen (Schul-)Fächer. So rahmen sie beispielsweise wirtschaftliche Phänomene monodisziplinär; durch diese eindimensionale Rahmung konstruieren die Lehrkräfte dann ggf. die Bedeutung der betreffenden Fächer für die Lebensrealität ihrer Schüler*innen. Demnach werden die Entwicklungen und ... mehr
Prof. Dr. Udo Hagedorn
Sozioökonomische Bildung ist grundlegender Teil und Rahmen einer fundierten Auseinandersetzung mit Programmen der Berufsausbildung. Sowohl der Aspekt der Bildung als auch der der Sozioökonomie sind in ihrer Verknüpfung Reflexionsscharniere für die pädagogische, didaktische und fachdidaktische Diskussion, um Curricula in breiter gesellschaftlicher Verantwortung entwickeln, bewerten und umsetzen zu können. Konstruktion und ... mehr
Dr. Subin Nijhawan
Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft ermöglichen einen humanistischen Zugang für alle zu den zeitgenössischen „großen Fragen” hinsichtlich der nachhaltigen Zukunft unserer Welt. mehr
Robert Hantsch
„It’s the economy, stupid.“ Um ehrlich zu sein, habe ich als Student der Wirtschaftspädagogik und auch noch in meinen Anfängen als wissenschaftlicher Mitarbeiter die wirtschaftswissenschaftliche Seite meines Studiums und Disziplin lange abgelehnt. Vieles erschien mir bisher als zu weltfremd, menschen- und naturfeindlich, beschränkend, begrenzend und exklusiv. Durch die Auseinandersetzung mit ... mehr
Prof. Dr. Eva-Maria Walker
Sozioökonomische Bildung ist kritische Bildung im besten Sinne, denn: sozioökonomische Bildung ist genuin interdisziplinär angelegt und befähigt Studierende nicht nur zu einer ganzheitlichen und interessenpluralistischen Problemanalyse, sondern auch zu einer subjektiven Reflexivität. Genau deshalb ist es sozioökonomischer Bildung möglich, Studierende in ihrem kritischen Urteilsvermögen zu stärken und sie mit Denkwerkzeugen ... mehr
Kathrin Leipold
Mich für die Stärkung von sozioökonomischer Bildung einzusetzen, bedeutet, für eine teilhabefreundliche und solidarische Gesellschaft einzutreten. mehr
Prof. Dr. Johannes Hirata
Egal ob Klimawandel, Globalisierungsangst oder Wohnungsnot: ökonomische Deutungen aktueller Herausforderungen greifen in ihrer methodischen Einseitigkeit oft zu kurz und haben bei der Suche nach Wegen guter gesellschaftlicher Entwicklung oft nur die Orientierung an einem fragwürdigen Effizienzbegriff anzubieten. Daher ist eine Neufundierung von ökonomischer Bildung und Wissenschaft unerlässlich, um die Ökonomik ... mehr
Stella Heitzhausen
Zukunftsfähiges Wirtschaften kann nur dann gelingen, wenn es als integraler Bestandteil unserer Gesellschaft unter Berücksichtigung damit verbundener Wechselwirkungen verstanden wird und innerhalb planetarer Grenzen stattfindet. Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft tragen dazu bei, ebendieses Verständnis für alle zugänglich zu machen und befähigen dazu, individuelles und kollektives Handeln vor diesem Hintergrund kritisch ... mehr
Prof. Dr. Frank Beckenbach
Entgegen vieler (proklamierter) ‚postmoderner‘ Lockerungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen ist die Volkswirtschaftslehre an den Universitäten auf dem Weg in eine normalwissenschaftliche Verfestigung und Abschließung zugunsten eines ‚modernisierten‘ neoklassischen Standards. Die von der Forschung ausgehenden Treiber für diese Entwicklung spiegeln sich – entsprechend des Zuschnitts der Bologna-Universität – auch in der ... mehr
Prof. Dr. Andreas Nölke
Die extreme Spezialisierung in den modernen Sozialwissenschaften verhindert eine Analyse ökonomischer Prozesse, die deren historische, politische und soziale Bedingtheit reflektiert. Sozioökonomische Bildung muss multidiziplinär angelegt sein, um wieder zu einer angemessenen Beschäftigung mit wirtschaftlichen Fragestellungen zu führen. mehr
Dr. Lukas Bäuerle
In gängiger ökonomischer Bildung wird nicht (mehr) über Wirtschaft nachgedacht. Dort steht die Einübung einer Denkmethode (‚Ökonomik‘) im Mittelpunkt, deren stillschweigende Voraussetzungen niemals in den Fokus geraten. Dies aber hat mit Bildung in einem klassischen Sinne nichts mehr zu tun. Ökonomische Bildung hält heute damit nicht mehr, was sie verspricht: ... mehr
Prof. Dr. Kazuhide Hattori
Dem Fach Sozialkunde (Social Studies) liegt die Aufgabe zugrunde, die grundlegenden Kompetenzen zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft auszubilden. Das Wichtige im Unterricht liegt somit darin, dass die Schülerinnen und Schüler die Gesellschaft nicht nur als bereits gegebene Sache, sondern auch als eine behandeln, die sie neu erschaffen können. Dafür soll ... mehr
Anna Saave
Welche ökonomische Bildung trägt dazu bei, das spätkapitalistische Anthropozän zu verstehen und zu gestalten? Wie muss sozioökonomische Bildung gestaltet sein, um nicht nur zum quantitativen Umgang mit Wert, sondern auch zu gesellschaftlich ausgewogenen und zukunftsfähigen Entscheidungen zu befähigen? Welches Wissen muss ökonomische Bildung mit-vermitteln, um die scheinbare Wertneutralität und breite ... mehr
Prof. Dr. Georg Tafner
Wir leben in einem ökonomisierten Europa. Meyer (2005) spricht von der Kultur der Rationalität und Vietta (2012) vom Imperium der Rationalität. Wie sollte und könnte wirtschaftliche Erziehung und ökonomische Bildung in einer Kultur aussehen, in der Zweckrationalität, Funktionalität und ökonomisches Denken eine kulturbestimmende Rolle einnehmen? Drei Antworten der Wirtschaftspädagogik und ... mehr
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling
Theorien und Analyseperspektiven sind stets mit spezifischen Erkenntnisinteressen verbunden. In politökonomischen und sozioökonomischen Ansätzen rücken Fragen ins Zentrum, die Machtbeziehungen, Interessenlagen, Diskurse und auch die Ursachen ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklung und Krisenprozesse adressieren. mehr
Marc Casper
Weder ‚Ökonomie‘ noch ‚Bildung‘ existieren außerhalb des ‚Sozialen‘. Ist ’sozioökonomische Bildung‘ also eine Tautologie? Leider nicht, wenn wir betrachten, wie instrumentalisiert wirtschaftliche Themen an vielen Schulen und Hochschulen unter dem Etikett ‚Bildung‘ verhandelt werden. Als Wirtschaftspädagoge möchte ich in Forschung und Lehre dazu beitragen, uneingelöste Bildungsversprechen ernst zu nehmen – ... mehr
Prof. Dr. Anke Uhlenwinkel
Die Vorstellung von „der Wirtschaft“ als einer politisch relevanten Einheit ist eine relativ junge Idee. Sie ist auch eine Idee, die mit ihren neoklassischen Modellen geeignet ist, demokratische Prozesse auszuhebeln. Einige junge britische Ökonomen nennen das Resultat „Econocracy“, eine entmündigende Form der Organisation von Gesellschaft, die ihrer Meinung nach einen ... mehr
Prof. Dr. Nikolina Fuduric
Eine reduktionistische Weltsicht in Forschung, Ausbildung und Praxis hat die Tendenz, sehr wichtige externe Effekte zum Nachteil der Menschheit auszublenden. Sie unterstützt auch die Vorstellung von engem Fachwissen und Hierarchien, während die Welt eigentlich Demut und Kooperation braucht. Die Idee, in größeren zusammenhängenden Systemen, wie der Sozioökonomie, zu beobachten, zu ... mehr
Dr. Moritz Peter Haarmann
Sozioökonomische Perspektiven machen Wirtschaft in ihrem Charakter als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe begreifbar und fordern dazu heraus, sich mit Strukturen wirtschaftlicher Macht und Herrschaft auseinanderzusetzen. Deshalb ist es ein Gebot der Demokratie, dass Wirtschaft an Schulen und Hochschulen in ihre gesellschaftlichen Begründungs- und Wirkungszusammenhänge gestellt wird. mehr
Dr. Stefan Müller
Sozioökonomische Bildung trägt zu einem interdisziplinären Nachdenken über die Einrichtung der Gesellschaft selbst bei. Voraussetzung dafür sind plurale Zugänge, die ihrerseits befragt werden können. So werden in den konkurrierenden Modellen, Theorien und Konzepten auch ihre stillschweigenden Vorannahmen, ihre normativen Bezugspunkte, ihre zentralen Denk- und Argumentationsfiguren sowie ihre gesellschaftlichen Folgen und ... mehr
Prof. i. R. Dr. Gertraude Mikl-Horke
Sozioökonomische Bildung ist notwendig, um Wirtschaften wieder mit sozialem Handeln und mit Gesellschaft zu verbinden. Das setzt voraus, dass die Ökonomie in einen Dialog mit den Sozialwissenschaften eintritt und auch die Soziologie sich ihrerseits auf Wirtschaft und Wirtschaftstheorien einlässt. Sozioökonomie muss sich dabei auch eine problemorientierte Kontur geben, sodass sie ... mehr
Prof. Dr. Ulf Schrader
Wir brauchen sozioökonomische Bildung, weil traditionelle ökonomische Bildung immer der Gefahr einer ökonomistischen Verengung ausgesetzt ist. Ein Schulfach Wirtschaft mit der Wirtschaftswissenschaft als einziger Bezugsdisziplin ist meines Erachtens nicht geeignet, Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung eines angemessenen, kritischen Blicks auf ökonomische Zusammenhänge in modernen Gesellschaften optimal zu unterstützen. Aus ... mehr
Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath
Im Lichte meiner eigenen Forschungen hat sozio-ökonomische Bildung zwei Dimensionen: Erstens, es geht um die Fähigkeit, ökonomische Analysen, Theorien und Politiken kritisch reflektieren und zu einer eigenen Position gelangen zu können; zweitens, dies setzt bewusste Werthaltungen voraus, die emotional verwurzelt sind. Letzteres bedeutet, eine Haltung einzunehmen, die sich aus einem ... mehr
Dr. Harald Strauß
Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft als pluralistisch und interdisziplinär gedachter Zugriff auf die Phänomene, die sich mit der organisierten Selbsterhaltung der Menschen unweigerlich einstellen, ist zunächst Kritik des Mainstreams. Darin sollte sie sich freilich nicht erschöpfen, da es angesichts der absehbaren Zuspitzungen mehr denn je um die Einrichtung einer Wirtschaftsweise geht, ... mehr
Prof. Dr. Günter Kutscha
Unkontrollierbare Globalisierung, Zuspitzung systemischer Krisen und Häufung technologisch und ökonomisch verursachter Umweltkatastrophen, Ausbeutung natürlicher Ressourcen und neue Formen der Verarmung und Verelendung – diese Stichworte mögen genügen, um deutlich zu machen, dass der Bezug auf eindimensionale Handlungslogiken wie die der ökonomischen Rationalität und Markteffizienz weder für die allgemeine noch für ... mehr
Dr. Dirk Ehnts
Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft ist heute ein viel gefragter Ansatz, da das Wirtschaftliche nicht vom Sozialen zu trennen ist. Finanzkrisen sind Symptome von sozialen und wirtschaftlichen Problemen, ihr häufiges Auftreten muss daher sozioökonomisch analysiert werden. Insbesondere der über das moderne Geld vermittelte Zugriff auf Ressourcen bedarf einer genauen Analyse, um ... mehr
Dr. Christiane Thole
Die berufliche Identität der Beschäftigten ist das Humankapital, welches die Basis für Lebensqualität und Wohlstand aller ist. Ihre Entwicklung zu fördern, muss daher ein Kern beruflicher und sozioökonomischer Bildungsprozesse sein. mehr
Dr. Christian Fischer
Um Jugendliche bei der Suche nach ihrer eigenen ordnungspolitischen Position zu unterstützen, ist es wichtig, dass sie im Unterricht ganz unterschiedliche Wirtschaftsordnungen kennenlernen und offen untersuchen. Wirkliche Prozesse der Exploration und (Selbst-)Verortung sind an plurale Bildungsangebote gebunden. Genau dafür steht eine sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. Ihre Relevanz liegt außerdem in ... mehr
Prof. Dr. Dr. Helge Peukert
Angesichts der massiven Beeinflussungsversuche von Seiten der Privatwirtschaft, der Finanzgroßwirtschaft und willfähriger wissenschaftlicher Inside Jobber für eine brave marktliberale Sichtweise, war eine sozioökonomische Bildung, die plurale Blickwinkel auf unser Wirtschaftssystem bietet, nie so wertvoll wie heute. Die mittlerweile täglichen Horrormeldungen zur ökologischen Bedrohung unseres Planeten müssten meines Erachtens vor allem ... mehr
Prof. Dr. Thomas Vogel
Unsere gesamte Kultur ist mittlerweile von ökonomischem Denken durchdrungen. Offen, aber viel zu oft auch unterschwellig und unbewusst, lenkt dieses Denken menschliches Handeln und übt dabei eine große, häufig anonyme Macht über die Menschen aus. Mit dem Bedeutungszuwachs der Ökonomie sowie der globalen ökologischen Krisen wächst auch die Bedeutung sozioökonomischer ... mehr
Jun.-Prof. Dr. Steve Kenner
Die seit einigen Jahren forcierten Initiativen für die Etablierung von Finanzbildung und konkret für Wirtschaft als Unterrichtsfach losgelöst von politischer und sozialwissenschaftlicher Bildung halte ich für problematisch, weil sie den Eindruck vermitteln, dass eine Auseinandersetzung mit Ökonomie ohne eine Analyse und Beurteilung bestehender (sozio-ökonomischer) Macht- und Herrschaftsverhältnisse denkbar wären. Sozioökonomische ... mehr
Julia Kristina Backhaus
Die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW hat kürzlich (November 2018) beschlossen, ab dem kommenden Schuljahr ein neues Fach an Gymnasien einzuführen: „Wirtschaft-Politik“. Der im Vorfeld verwendete Slogan ‚Wirtschaft in die Schule‘ macht für mich deutlich, worum es geht: Um eine monoparadigmatische Vermittlung von wirtschaftswissenschaftlichem Wissen und Denken. Das möchte ich als ... mehr
Marcel Beyer
Mich beunruhigt sehr, dass eine zweckrationale Logik nicht nur immer mehr gesellschaftliche Felder durchdringt, sondern auch das Denken und die Orte – Bildungsinstitutionen und Fächer – wo dieses geschult werden soll. Sozio-ökonomische Bildung verhindert eine (paradigmatische) Verengung des Denkens & Handelns. Mittels vielfältiger Perspektiven der Sozialwissenschaften wird kritische Reflexion ermöglicht, ... mehr
Prof. Dr. Birger P. Priddat
Die Ökonomie ist hocheffektiv, aber nicht notwendig effizient. Sie verfehlt viele ihrer normativen Ansprüche, um die sichtbar werdenden Defizite immer wieder „nachzurationalisieren“. Sie ist eine economy of guess, weitab ihres eigenen logistizistischen Verständnisses. Die reichhaltigen Angebote der anderen Wissenschaften bleiben ungenutzt, solange die Ökonomik sich als geschloßenes System und scheinbar ... mehr
Prof. Dr. Walter Otto Ötsch
Wir leben in einer ökonomisierten Gesellschaft: ökonomische Kalküle und regeln sind für viele Lebensbereiche bestimmend geworden. Die Ökonomik ist zur Leitwissenschaft der Gesellschaft geworden. Dies wurde u.a. dadurch möglich, dass sie sich selbst als „imperial“ versteht, sie kann sich dabei keine Grenze für ihre Anwendungsmöglichkeiten definieren, – und zweitens, weil ... mehr
Maximilian Tallgauer
Die Herausforderungen unserer Zeit, von der ökologischen Krise bis hin zu den Auswüchsen sozialer Ungleichheit, erfordern eine grundlegende Neuausrichtung unseres sozioökonomischen Denkens und Handelns. Eine bloße inkrementelle Anpassung innerhalb bestehender Systeme und Konventionen wird schlicht nicht ausreichen, um eine lebenswerte Zukunft für Mensch und Tier zu gewährleisten. Vielmehr bedarf es ... mehr
Prof. Dr. Martin Höpner
Der Gegenstand wirtschaftlicher Bildung darf nicht in der Vermittlung des Irrglaubens bestehen, dass es allen besser geht, wenn jeder an sich selbst denkt. Vielmehr geht es darum, unsere Wirtschaftsordnung in ihrem politischen, sozialen, historischen und internationalen Kontext zu erfassen und zu lernen, dass sie stetiger Veränderung unterworfen und Gegenstände gesellschaftlicher ... mehr
Dr. Christoph Gran
Der Kontakt von Schüler*innen und Studierenden mit dem Fach „Wirtschaft“ besteht meist darin, dass sie den herrschenden Ansatz des neoklassischen Denkgebäudes (auswendig) lernen: Homo oeconomicus, Marktgleichgewicht, technischer Fortschritt, Wachstum und Effizienz bilden das Denkgerüst, in dem sich die späteren Mitglieder der Gesellschaft lernen zu bewegen. Dieses „Wissen“ ist jedoch zu ... mehr
Prof. Dr. Harald Hantke
Um individuell relevant zu sein, muss sich ökonomische Bildung an den Lebenswelten der Lernenden orientieren. Eine derartig angelegte ökonomische Bildung ist sozio*ökonomische Bildung. Sie bietet den Lernenden die Möglichkeit, ihre Rollen im Spannungsverhältnis zwischen ökonomischem, ökologischem und sozial-kulturellem Denken und Handeln kritisch zu reflektieren. Sozio*ökonomische Bildung kann im Prozess der ... mehr
Prof. Dr. Annette Hoxtell
Wirtschaftliches Handeln findet immer in einem sozialen Kontext statt – wird von ihm beeinflusst und beeinflusst ihn. Eindimensionale Erklärungsansätze werden dieser Komplexität nicht gerecht. Schlimmstenfalls führen sie dazu, eine „einfachliche“ Einheitsmeinung auf andere Domänen zu übertragen, unethisches und selbstausbeuterisches Handeln zu befördern. Sozioökonomische Bildung schafft Raum für plurale Erklärungsansätze. Menschen ... mehr
NELA e. V.
Soziökonomische Bildung befähigt Bürger/-innen, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen sowie zu hinterfragen. Sowohl eine kritische, fundierte Analyse der aktuellen sozial-ökologischen Herausforderungen als auch die Auseinandersetzung mit den schon vorhandenen und denkbaren, vielfältigen Lösungsstrategien sind dafür notwendig. Sie legt damit die Grundlage, unsere Wirtschaft verantwortungsvoll mitzugestalten und über die Gelingensbedingungen ... mehr
Prof. Dr. Wolfram Elsner
Relevante Ökonomik geht nur als umfassende Sozio-Ökonomik, die die Komplexität der Realität abbildet. Als solche muss sie interdisziplinär und pluralistisch sein. Eine Pseudowissenschaft geschlossener Gleichgewichtsmodelle mit physikalischen Analogien des letzten Jahrhunderts führt ins Leere, oder in die gegenwärtigen Fehlentwicklungen der westlichen Wirtschaftsgesellschaften. Das betrifft nicht nur die sozioökonomische Forschung, die ... mehr
Magdalena Prieler
Die Wirtschaft im sozioökonomischen Verständnis als eingebettet in Gesellschaft und Umwelt kennenzulernen, ist essenziell für Studierende der Wirtschaftswissenschaften. Nur so können sie ein gutes Verständnis für Herausforderungen unserer Zeit wie Ungleichheiten oder die Umwelt- und Klimakrise entwickeln. mehr
✝ Prof. i. R. Dr. Gerd-E. Famulla
Die Lehre von der universalen Anwendung des Kosten-Nutzen-Kalküls auf alle Lebenssituationen verstärkt die Selbstökonomisierung der Lernenden und vermittelt die Gewissheit, dass die ökonomische Weltsicht die richtige ist. Die sozioökonomische Bildung (SÖB) erkennt dagegen die Vielfalt von Handlungsmotiven an und behandelt den Homo oeconomicus, der seinen Nutzen bzw. die ökonomische Effizienz ... mehr
Philipp Kenel
Mündige Bürgerinnen und Bürger brauchen sozioökonomische Bildung und Wissenschaft! Die Welt wird im 21. Jahrhundert immer komplexer und auch wenn Wirtschaft, Politik und Gesellschaft noch nie abgeschotteten Systeme waren, so werden ihre Verflechtungen heute immer deutlicher. Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft kann einen Beitrag leisten, diese Komplexität und die Wechselwirkungen zwischen ... mehr
Dr. Enrico Schöbel
Mehr denn je prägen gesellschaftliche Veränderungen, Migration, Globalisierung, technische Innovationen und Klimawandel unsere heutige Zeit. Die simple Logik vollkommener Märkte liefert einen theoretischen Bezugspunkt ökonomischen Denkens, doch die Beantwortung der anstehenden Fragen bedarf einer Vielfalt von Denkansätzen im Spannungsfeld der Fachdisziplinen, so auch der Sozioökonomie. mehr
Prof. i. R. Dr. Sibylle Reinhardt
Allgemeine Bildung bereitet nicht auf bestimmte Berufe und auch nicht auf das Studium bestimmter universitärer Fächer vor, sondern hilft den jungen Menschen bei der Bewältigung vieler unterschiedlicher Situationen: privat oder sozial oder politisch. Moderne Gesellschaft ist auch eine ökonomisierte Gesellschaft, d.h. viele Lebensbereiche werden von ökonomischen Prinzipien beeinflusst. Diese Gesellschaft ... mehr
Prof. Dr. Werner Nienhüser
Wir brauchen sozioökonomische Bildung aus drei zusammenhängenden Gründen: Erstens, weil der herrschende Diskurs der Ökonomik durch realitätsferne oder sogar ausdrücklich kontrafaktische Theorien gekennzeichnet ist, die wirtschaftliche Strukturen (z.B. Vermachtung im Unternehmenswettbewerb) und Prozesse (z.B. Krisen) nicht überzeugend erklären können. Zweitens, weil die Annahme vorherrscht, dass „der Markt“ allen anderen Steuerungsinstrumenten ... mehr
Prof. Dr. Andreas Oehler
Das weit verbreitete Informationsparadigma oder Informationsmodell erzeugt die Illusion, jede und jeder könnte immer alles wissen und tun. Viele theoretische und empirische Ergebnisse legen jedoch nahe, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nicht in jedem wichtigen Lebens- und Konsumbereich permanent alle wichtigen Informationen wahrnehmen, verarbeiten, abrufbar speichern und in ihrer Erwartungsbildung und ... mehr
Lisa-Marie Schröder
Gegenwärtige und zukünftige Schlüsselprobleme sowie damit verbundene Fragestellungen kennzeichnet eine enorme Komplexität und Vielseitigkeit. Um sich mit diesen auseinandersetzen zu können, bedarf es eines multiperspektivischen, pluralistischen Zugangs, den nur eine vernetzte sozioökonomische Bildung und Forschung zu bieten vermögen. mehr
Helmut Schoele
Aus der Erfahrung von 30 Jahren Bildungsarbeit in der Berufsbildung in verschiedenen Ausbildungsberufen erscheint mir eine Überarbeitung des Prüfungsstoffs im Fach „Wirtschafts- und Sozialkunde“ unbedingt notwendig. Die Eindimensionalität des in diesem Prüfungsfach gegenwärtig zugrunde liegenden neoliberalen Kanons widerspricht der kognitiven Leistungsfähigkeit der Auszubildenden. mehr
Dr. Anna-Franziska Kähler
Sozioökonomische Bildung ist für mich mehr als die Vermittlung von Wissen über Wirtschaft und/oder Finanzen: Sie ist ein ‚Instrument‘ für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, das Menschen befähigt, ihre Lebenswelt kritisch zu hinterfragen und aktiv mitzugestalten. Als „Bildungsaufsteigerin“, stark geprägt durch die Erfahrungen von DDR-Mitbürgerinnen, habe ich gelernt, dass (Berufs-) Bildung Brücken ... mehr
Prof. Dr. Christian Fridrich
Der Unterrichtsgegenstand „Geographie und Wirtschaftskunde“, welcher an Österreichs Schulen in der Sekundarstufe gut verankert ist, versteht Wirtschaft als gesellschaftlich eingebettet und mitgestaltbar: Im Zentrum steht der in gesellschaftlichen Kontexten räumlich und wirtschaftlich handelnde Mensch. Ein zentrales Ziel ist, die verantwortungsvolle sowie reflektierte Weltaneignung von jungen Menschen im Sinne der Entfaltung ... mehr
Falko Schmidt
Die entscheidende Triebkraft für die Angleichung der Lebensverhältnisse auf nationaler und internationaler Ebene ist die Bildung – kodifiziert in der Ausbreitung von Wissen und Qualifikationen (Piketty). Diese Triebkräfte werden in besonderem Maße durch die vorherrschenden politischen und institutionellen Rahmenbedingungen konstituiert. Ohne ein multi-paradigmatisches Selbstverständnis ist es kaum vorstellbar, wie die ... mehr
Prof. Dr. Reinhold Hedtke
Die Antwort auf Diversität, Komplexität und Kontroversität von Wirtschaft und den damit befassten Sozialwissenschaften heißt sozioökonomische Bildung. Wissenschaftliche Redlichkeit und gesellschaftliche Verantwortung erfordern eine pluralistische Hochschullehre und einen pluralen Unterricht über Wirtschaft und ihre Verhältnisse zur Gesellschaft. Nur wer die Vielfalt des wissenschaftlichen Denkens über Wirtschaft und die Vielgestaltigkeit wirtschaftlichen ... mehr
Fabian Fluche
„Eine rein ökonomische Vergegenständlichung und Berechnung der Wirklichkeit ist ver-messen. Dieser Ansatz führt zu einer Deformierung des Seienden in bestimmte Denkstile und Wahrheiten. Eine sozio-ökonomische Verzahnung kann zu einer Besinnung beitragen. Nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit ermöglicht wahrhaftes Denken. Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft wird somit zu einem kulturellen ... mehr
Prof. Dr. Andrea Maurer
Die moderne Sozialwissenschaft will Zusammenhänge und Strukturen in der Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur usw. erschließen, um so letztlich auch wissenschaftlich geprüftes Handlungswissen zur Verfügung zu stellen. Soziologie, BWL, VWL, Politikwissenschaft usw. sind Teile dieses sozialwissenschaftlichen Gesamtprojektes und tragen erst gemeinsam zu einem möglichst guten und realistischen Bild der sozialen Welt ... mehr
Dr. Birgit Happel
Sozioökonomische Bildung zielt auf den emanzipatorischen Kern von Bildungsprozessen ab. Sie befähigt zur kritischen Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse und Zusammenhänge. Ungleichheit, Klima- und Care-Krise sind unbewältigte Herausforderungen unserer Zeit. Um gesellschaftliche Probleme in Strukturzusammenhängen zu sehen und nicht zu individualisieren und auf den Schultern einzelner Akteur:innen abzuladen, sind sozioökonomische Perspektiven unerlässlich. mehr
Volker Schwier
Bereits gegenwärtig bietet ein sozialwissenschaftlich reflektierter Sachunterricht vielfältige Anknüpfungspunkte, um sozioökonomische Bildungsprozesse frühzeitig zu unterstützen. Aber während an Grundschulkinder die Erwartung gerichtet wird, sich in einer komplexen sozialen Welt nicht nur zurecht zu finden, sondern die eigenen Handlungsmöglichkeiten zunehmend auszuweiten, pendeln viele didaktische Vorschläge für den Primarbereich zwischen Trivialisierungen einerseits ... mehr
Marcus Erben
Jede sozioökonomische Bildung hat mit der Klarstellung zu beginnen, dass das deutsche ‚Wirtschaftswunder‘ kein Wunder war. Ausgehend von dieser (entfremdenden) Provokation, lässt sich nachvollziehen, was jene Bildung bedeutet, die das Soziale in das Ökonomische integriert und vice versa: die begreifende und verstehende Aneigung von sozialen, politischen, ökologischen Kontexten ökonomischen Denkens ... mehr
Dr. Alexander Lenger
Zur Durchdringung der zunehmend komplexeren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozesse ist eine informierte und gut begründete sozialwissenschaftliche Bildung eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Hierzu bedarf es einer kulturellen bzw. kontextualen Sichtweise, die die einseitige und verkürzte Ausrichtung der sogenannten Mainstream-Ökonomik ergänzt. Denn um zu realitätsnahen und in der Praxis umsetzbaren wirtschafts- und sozialpolitischen ... mehr
Dr. Maria Hofmann-Schneller
Wir leben unbestritten in einer Gesellschaft, die von einem raschen politischen, sozialen und ökonomischen Wandel geprägt ist und in der „Gewissheiten“ permanent in Frage gestellt werden. Eine kompetenzorientierte sozioökonomische Bildung soll Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, mit komplexen, kontroversen und pluralistischen Positionen im Alltag, in der Politik, in ... mehr
Prof. Dr. Bettina Zurstrassen
Wir brauchen eine sozioökonomische Bildung, weil Lernende in einer Demokratie das Recht haben, ökonomisch geprägte gesellschaftliche Probleme und Lebenssituationen aus der Perspektive unterschiedlicher Theorieansätze und Erkenntnisse aus der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Wirtschaftswissenschaft deuten zu können. Die Bewältigung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen und Lebenssituationen bedarf der Fähigkeit, auf der Basis ... mehr
Prof. Dr. Till van Treeck
Sozioökonomische Bildung regt Lehrende und Lernende dazu an, wissenschaftliche und gesellschaftliche Kontroversen über wirtschaftliche Zusammenhänge als zentralen Bestandteil des Gegenstandsbereichs Ökonomie anzuerkennen. Allzu oft stellen einflussreiche wirtschaftswissenschaftliche Standardlehrwerke, die vom dominanten ökonomischen Denken aus der Zeit vor den großen Wirtschafts- und Finanzkrisen zu Beginn des 21. Jahrhunderts geprägt sind, vereinfachte ... mehr
Prof. Dr. Jakob Kapeller
Sozioökonomie bedeutet den Versuch, wirtschaftliche Zusammenhänge vor dem Hintergrund ihrer sozialen Einbettung zu untersuchen. Eine sozioökonomische Perspektive ermöglicht damit genau jene interdisziplinäre und problemorientierte Herangehensweise, die die moderne Sozialwissenschaft so häufig vermissen lässt. mehr
9. Jahrestagung
Save-the-Date: 9. Jahrestagung der GSÖBW im September 2026 in Osnabrück
In kommenden Jahr (2025) wird die Jahrestagung der GSÖBW am 14.-15.9.2026 an der Hochschule Osnabrück stattfinden. Weitere Informationen folgen.
Preisverleihung
Elinor Ostrom Preis
Die Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) lobte auch in diesem Jahr (2025) den Preis für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW-Preis) aus. Die Preisverleihung fand im Rahmen der 8. GSÖBW-Jahrestagung in Frankfurt statt.
8. Jahrestagung
8. Jahrestagung der GSÖBW im September 2025 in Frankfurt
In diesem Jahr fand unsere Jahrestagung zum Thema „Neue Wege der Wissensproduktion für die sozioökonomische Bildung: Die Rolle von Think Tanks, NGOs und Blogs“ am 23./24.9.2025 an der Universität Frankfurt statt. Das Programm finden Sie hier.
Nachruf
Nachruf auf Prof. Dr. Gerd-E. Famulla
Gerd-Ewald Famulla ist im im Alter von 82 Jahren gestorben. Er war Gründungsmitglied der GSÖBW und hat unser Anliegen auf vielfältige Art und Weise sowie mit großem Engagement unterstützt. Ein Nachruf findet sich hier.
7. Jahrestagung
7. Jahrestagung der GSÖBW in Köln vom 26. bis 27.09.2024 – Programm und Abstractband
Zum Thema „Nachhaltige Transformation der Wirtschaft – Herausforderungen für sozioökonomische Forschung, Bildung und Lehre“ fand Ende September 2024 die letzte Jahrestagung in Köln statt. Auf der Tagungswebseite. können Sie weiterhin das Progamm und den Abstractband einsehen.
Positionspapier
Was ist und was will sozioökonomische Bildung?
Positionen der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft
Mitglied werden
Möchten Sie Mitglied in unserer Fachgesellschaft werden?
Die Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft heißt Forschende, Lehrende und Masterstudierende herzlich als Mitglieder willkommen.
Jahresmitgliedsbeitrag: 30,‐ € für Professor(inn)en; 15,‐ € für andere Mitglieder
Mitgliedschaften von nicht natürlichen (juristischen) Personen bzw. Institutionen sind ebenfalls möglich. Über die Aufnahme und den Jahresmitgliedsbeitrag wird vom Vorstand fallspezifisch entschieden.
Falls Sie Mitglied werden möchten, finden Sie hier das passende Formular.
Sollten Sie vorab noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns!
GSÖBW-Preis
Die Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW) lobt jährlich den Elinor-Ostrom-Preis für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft aus.
**Der mit 4.000 Euro dotierte Preis wird für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten, Dissertationen und Habilitationen verliehen, die sich disziplinären und interdisziplinären Ansätzen in der sozioökonomischen Bildung und Wissenschaft widmen.
Stifterin ist seit 2018 die Canopus Foundation mit Sitz in Freiburg.**